15. Juli 2025

Maries harter Kampf

von Sarah Kamal

Es war Maries erster Schultag an der Regelschule, zuvor hatte sie eine Sonderschule besucht, doch es war ihr Traum an einer Regelschule ihr Wissen zu erweitern und ihre Abschlüsse nachzuholen. So stieg sie also am 3.4. 2010 schwer bepackt mit Tasche und Büchern und ihren Krücken mühsam die Treppe hinauf. Doch sie merkte schnell, ohne Hilfe würde sie nicht weiterkommen, also bat sie höflich einige Mitschüler ob sie ihr die Tür öffnen würden, doch leider würde sie nur ignoriert. Also versuchte sie selbst die Tür zu öffnen, das war natürlich sehr schwierig mit einer Hand, in der anderen hatte sie hatte ja ihre Krücken und so fiel sie mit samt ihren Sachen hin. Doch statt das ihr jemand half stiegen ihre Mitschüler einfach über sie hinweg. Marie blieb nichts andere übrig, als mühsam ihre Sachen wieder einzusammeln und aufzustehen, doch es war nicht einfach.

Als sie es endlich geschafft hatte in die Schule zu kommen, machte sie sich auf den Weg in den ihr zugewiesen Raum. Sie machte sich also auf die Suche nach ihrer Klasse und da war er dann plötzlich Raum 19. Marie schluckte, war es wirklich eine gute Idee an die Regelschule zu wechseln? Würden die anderen sie akzeptieren? Oder gar mögen? Doch nun gab es kein Zurück mehr, sie schluckte und öffnete die Tür. "Ah, hallo, du musst Marie sein, ich bin deine Klassenlehrerin, Miss Marlies". "Kinder sagt bitte alle hallo zu Marie, sie ist etwas besonders, sie hat es also nicht leicht in ihrem Alltag, seid also bitte alle besonders nett zu ihr und helft ihr, wenn sie Hilfe braucht," wandte sich miss Marlies an ihre Klasse und zu Marie sagte sie, sie solle sich setzen. Schüchtern schlich sie sich zu ihrem Platz.

Marie war guten Mutes sich zu integrieren und Freunde zu finden. Sie, ihre Mitschüler und sogar die Lehrerin müssten sich sicher nur aneinander gewöhnen. Doch sie sollte sich leider irren, denn ihre Mitschüler ignorierten sie. Sie sprachen weder mit ihr noch halfen sie ihr. Nach einigen Tagen fasste sich Marie ein Herz: „Wenn sie nicht auf mich zu gehen, gehe ich eben auf sie zu ", dachte sie und fragte Anna und Magrit in der Pause wie es ihnen gehen würde. „Gut, solange wir nicht von einem Krüppel belästigt werden", erwiderten diese. Etwas enttäuscht zog sie Marie zurück, doch sie beschloss nicht aufzugeben. Sie sah Jenny und Annabell auf einer Bank sitzen und reden, doch als sie sich zu ihnen setzen wollte, standen diese auf und gingen einfach weg. So beschloss Marie am nächsten Tag einfach mal zu fragen, ob sie mitspielen dürfe und das tat sie dann auch.

Doch wenn immer sie auch fragte, hieß es immer: Kannst du denn Seilspringen? Oder: Die Mannschaft ist leider schon voll, es tut uns leid. Krüppel können wir leider nicht gebrauchen. Oder: wir gehen aufs Klettergerüst, du kannst gerne mitkommen, wenn du da hochkommst. Nachdem sie sich solche Sprüche öfter anhören musste, gab Marie die Suche nach Freundschaften auf und verbrachte die Pause allein. Auch im Unterricht lief es nicht sehr gut: „Marie, ich muss dich darauf aufmerksam machen, dass du unserem Unterricht kaum folgen kannst, deine Leistungen sind leider sehr schlecht. Meinst du es war eine gute Idee an die Regelschule zu wechseln?" fragte Frau Marlies vorwurfsvoll. Marie war sehr traurig. Doch dennoch gab sie nicht auf.

Eines Tages, es war gerade Mittagspause und Marie schaffte es kaum ihr Tablett zu halten. Mühsam versuchte sie es zum Tisch zutragen, doch auf einmal stolperte sie über etwas. Marie lag auf der Erde in ihrem Essen und weinte und alle lachten. Plötzlich ertönte „He, Thomas bist du bescheuert?". „Misch dich da nicht ein, Fatima, schrie Thomas, sonst kriegst auch noch etwas aufs Maul.“ – „Ach, ja? Wieso? Weil sie ein Kopftuch trägt?", fragte Kiano wütend. "Ja, vielleicht, wenn es dir nicht passt, setzt dich doch ins nächste Flugzeug Richtung Kenia oder wo du herkommst", schrie Thomas zurück. "He, spinnt ihr jetzt total? Hört auf,“ rief Kim. „hört auf, auf Marie herumzuhacken, was hat sie euch getan?", fragte Kim. "Ach, ist es dir lieber wir hacken wieder auf dir herum, du Transe?" fragte Thomas gehässig? "Da ertönte plötzlich die Stimme von Frau Marlies. Sie ermahnte Thomas und verdonnert ihn zu 4 Wochen Nachsitzen. Indessen hatte Fatima Marie aufgeholfen, getröstet und ihr ein neues Essen geholt. Von dem Tag an saß Marie nie mehr in der Pause allein.

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