26. Februar 2014

Tanja, dreizehn


von Lina Strothmann

Tanja ist dreizehn Jahre alt.

Tanja:   Ja, Oma, mir geht es gut.
Oma:    Wirklich, mein Schätzchen?
Tanja:   Ja, alles super.
Oma:    Ach, ich freu mich so, dich mal wieder zu sehen!
Tanja:   Ja, Oma, ich freu mich auch.
             Ja, Opa, ich bin noch beim Balett.
             Ja, es bringt mir Spaß.
Opa:    Ach, das freut mich für dich! Wann tanzt du denn mal wieder?
Tanja:   Bald, Opa. Ja, Oma, in der Schule läuft alles gut. Ich habe eine nette Lehrerin. Ich fühl mich da sehr wohl.
Oma:    Ach, das klingt alles so schön.

Tanja denkt: Mom, ich hasse dich. Heute gibt es die Party, von der schon seit Monaten die Rede ist. Fast die ganze Schule ist da. Meine Freundinnen werden da bestimmt voll gestylt auftauchen. Sich an die coolen Jungens ranmachen. Singen, tanzen, Spaß haben. Und ich? Sitze hier bei Oma und Opa und spiel das niedliche Enkeltöchterchen. Toll, Mom, vielen Dank auch!
 
Tanja:   Ja, Oma, der Kuchen schmeckt echt vorzüglich.
Tanja denkt: Womit habe ich das nur verdient? 

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