10. November 2014

Ich und die anderen: Was mich an den Nicht-Behinderten stört – und was ich an ihnen mag

Von Nora 
Gibt es einen großen Unterschied zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten? - Mir kommt es nicht so vor. Das mag daran liegen, dass ich jetzt selbst behindert bin, mich aber für „normal“ halte.

Da fällt mir auf, dass es schon so einiges gibt, was mich an Behinderten stört, zumindest an meiner Behinderung: Es ist vor allem die Merkfähigkeit. Es stört mich ungemein, dass ich mir noch kaum etwas behalten kann. Auch die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, die Behinderte nicht unbedingt haben (zumindest bei den Behinderten, die an einer Behinderung leiden, die meiner ähnelt,) stört mich. Dann gibt es noch die Leistungsfähigkeit, die besser sein könnte.

Was ist sonst noch „anders“ an mir, als an Nicht-Behinderten? Es ist insbesondere die Zeit, die ich nun für alles benötige: Ich habe das Gefühl, für alles „Ewigkeiten“ zu benötigen. Und das stört mich!

Mit anderen Worten: Ich wäre gern wieder nicht-behindert. Doch das meiste an meiner Behinderung sind Dinge, die nicht offensichtlich sind, sie fallen im Anblick keinesfalls auf, nur im Alltag. Doch ist das gut so? Ich weiß es auch nicht. Ich weiß nur, dass ich das Beste aus meiner Behinderung mache, ich bin (meist) glücklich, so wie ich bin. Ich habe eigentlich nur noch Umgang  mit anderen Behinderten Menschen, mit denen ich jedoch ebenso klar komme, wie mit Nicht-Behinderten. In beiden Gruppen gibt es Menschen, die ich nicht mag sowie Leute, die ich abgrundtief liebe.

An den Nicht-Behinderten stört mich im Allgemeinen genau das, was mich auch an Behinderten stören würde. Und ebenso mag ich an beiden Gruppen Ähnliches – hier sehe ich keine wesentlichen Unterschiede.

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