19. April 2024

Neles schönstes Osterfest

 von Melanie Lux

Mein besonderes Ostererlebnis hatte ich Ostern 1994. Aber bevor ich dieses tolle Erlebnis hatte, hatte ich erst mal fiese Ereignisse gehabt, die mich total aus der Bahn geworfen haben und die wirklich scheiße waren. 

Ich wuchs bei meiner Oma in Hamburg auf. Meine Eltern hatte ich vorher nie kennengelernt. Ich hatte ein ganz angenehmes und schönes Leben bei meiner Oma. Sie war wie eine Mutter für mich und sie war immer gut zu mir. Sie sorgte dafür, dass es mir gut geht und dass ich es gut bei ihr habe. Ich hatte ein schönes Zimmer in rosa und ich hatte einen weißen Kater, den ich Kimba nannte. Kimba lief mir überall nach wie ein kleiner Hund. Meine Oma hatte auch einen wunderschönen Schrebergarten und ich hatte ihr immer sehr viel im Garten geholfen und mit ihr die schönen Blumen eingepflanzt und Gemüse geerntet und mein Kater Kimba kam immer mit. Außerdem hatte ich noch zwei beste Freundinnen mit denen ich öfters abhing nach der Schule. Luisa und Isabel. Mit denen konnte ich Pferde stehlen und etwas Tolles erleben. 

In den 90er Jahren gab es ja noch die bunte Techno Parade in der Hamburger Innenstadt. Als ich sechzehn war, bin ich da mit meinen Freundinnen hingegangen. Das war immer wieder ein besonderes Event für uns. Wir liebten die Techno -Musik und dann sind wir hinter den Trucks hinterher gegangen und hatten zur lauten wummernden Technomusik die aus den Lautsprechern kam getanzt. Leute, die oben im Truck standen, schmissen Bonbons zu uns runter. Oma hatte mir das sogar erlaubt bis 22.00 Uhr abends aus zu gehen. Aber nur wenn ich mich an die Regeln hielt. Und Oma duldete sogar, dass ich schon morgens zum Frühstück meine Technomusik hörte. Also meine Oma war schon eine tolle und taffe Frau. Mit meiner Oma hatte ich auch immer wunderschöne Osterfeste gefeiert mit Eier färben und Ostereier suchen. Aber eines Tages starb meine Oma leider an einem Herzinfarkt. Als ich von der Schule nach Hause kam, lag sie tot in der Küche. Das war der totale Schock für mich und ich fiel in ein tiefes Loch und ich war erst mal nur noch das heulende Elend. Natürlich konnte ich in unserer Wohnung in Hamburg nicht wohnen bleiben. Meine nächsten Verwandten waren mein Onkel und meine Tante. Aber sie konnten mich erst mal nicht aufnehmen, weil sie gerade eine Geschäftsreise in die USA gemacht hatten. Leider war ich noch nicht volljährig, sondern erst siebzehn Jahre alt. Also schaltete sich das Jugendamt ein und die schickten mich erst mal für ein Jahr ins Internat am Timmendorfer Strand. Meinen weißen Kater Kimba durfte ich leider nicht mitnehmen. Im Internat waren keine Katzen erlaubt. Also schenkte ich ihn meiner besten Freundin Luisa, die mir versprach, sich gut um das Tier zu kümmern.

Im Internat am Timmendorfer Strand konnte ich mich erst mal überhaupt nicht eingewöhnen. Hier hatte ich kein eigenes Zimmer und ich musste mir das teilen mit der dicken Britta Böhme die fast den ganzen Tag nur am Essen war.  Wenn sie nicht gerade am Essen war, dann lag sie in ihrem Bett und heulte vor Liebeskummer. Auf ihrem Schreibtisch lagen ganz viele angefangene Liebesbriefe und viel zerknülltes Papier herum. Abends saß sie dann vor dem Fernseher und stopfte sich mit Schokolade und Chips voll und furzte und rülpste laut. An mir zeigte Britta keinerlei Interesse, sondern sie sah mich eher als Eindringling. Vorher hatte sie nämlich das Zimmer für sich alleine gehabt. Mit dieser Britta konnte ich einfach nichts anfangen und mit ihr wollte ich auch auf keinen Fall befreundet sein. 

Ich fühlte mich so allein und einsam. Ich kannte hier absolut Niemanden und ich vermisste Oma und meine besten Freundinnen. Immerhin hielten wir noch den Kontakt über E-Mail schreiben oder WhatsApp. 


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