7. Februar 2008

„Na, Du Spasti“!

von Nora 
Spastiker – was ist das eigentlich?! Ich kenne den Begriff nur aus den Sprüchen der Grundschule, „Hey, Du Spasti(ker)!“. Benutzt hatte ich diesen Satz sogar auch schon. Aber die Aussage dieses Satzes?! – Die habe ich nie gewusst. Bis jetzt. Nun habe ich selbst leider etwas, was sich Spasmus nennt. Also weiß ich, was das ist. (Wenn ich gehe, beugen sich die Zehen unter den Fuß, auf den Boden. Sie „krallen“. Ich gehe also auf den Zehen.) Doch, es ist schon recht unangenehm, ja, es teilweise tut sogar auch weh! Aber – obwohl mir meine Eltern immer sagen: “Mach die Zehen mal locker, sortiere sie!“, wenn ich so gehe, – ich kann das leider nicht abstellen. Ich „kralle“ einfach. Einen Spasmus kann man nicht so einfach abstellen bzw. beeinflussen – Er ist einfach vorhanden, wenn man Pech hat. Das ist (leider) bei mir nun so der Fall. Und – wie gut auch immer diese Ratschläge meiner Eltern nun mal gemeint sind – ich kann auch nichts gegen das ständige Krallen unternehmen, ich tue es einfach. Einen Spasmus kann man nicht willkürlich beeinflussen oder gar verhindern. Es ist ein vom Kopf gesteuerter Mechanismus, der quasi automatisch einsetzt. Bei einem Spasmus lässt der Kopf lediglich Masssenmuster zu, um die Person von A nach B zu bewegen (Ziel Nr.2 des Kopfes), sobald sich die Person in der Aufrichten befindet (Ziel Nr. 1 des Kopfes). Selektive Bewegungen wären zwar durchaus möglich, jedoch nicht die Norm. Und diese nun angewandten Bewegungsformen kommen so im Gehirn an und setzen sich dort fest. Bei mir heißt dies: beim Gehen den linken Fuß irgendwie nach vorn zu „schleudern“ und zu krallen. Hier stehen „selektive Bewegungen“ für eine Bewegung, die zielgerichtete einzelne Muskeln ausführen. Diese „Massenbewegung“ läuft nach abnormalen Verhaltensmustern ab, da so einiges in meinem Kopf durch den Unfall, den ich hatte, gestört worden ist. Ein Massenmuster ist der Ausdruck für keine einzelne Bewegung, sondern wenn viele Muskeln bei einer Bewegung „mithelfen“, z.B. Bein vor“. Meine momentane Physiotherapeutin, bei der ich zurzeit auch sehr intensiv Therapie nehme, hilft mir wirklich ungemein bei der Bekämpfung meines „Fehlers des Fußes“. Ich hoffe nun, dass mein Spasmus sogar mal – dank ihrer Hilfe – beseitigt wird! Auch wenn das vielleicht zu viel erhofft ist, ich hoffe es dennoch… Na, dass es möglich ist, den Spasmus (ganz) zu beseitigen, versprach sie mir schon mal. Und ich weiß halt, dass ich bei ihr unter guten und hilfreichen Händen bin und traue ihr diesbezüglich auch sehr viel zu. Auch mein spanischer Physiotherapeut gab mir schon viele Tipps für meine Vorgehensweise gegen diesen Spasmus. Der Spasmus hat sich sogar auch – dank der Hilfe dieser eben genannten Physiotherapeutin – schon wesentlich verbessert! Aber dieser Spasmus ist nun mal vorhanden und bleibt es wohl auch noch. Leider. Ich hoffe aber, nicht mehr allzu lange! Jetzt, wo ich weiß, was das bedeutet, ein „Spastiker“ zu sein, würde ich diesen Satz nicht mehr so einfach benutzen. Eine Spastik ist schon etwas wirklich Schlimmes, das habe ich merken müssen. Etwas, was man sogar seinen ärgsten Feinden nicht so einfach wünscht.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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