19. April 2024

Jessicas Entscheidung

von Melanie Lux

Erzähler: Düsseldorf 2015. Es war an einem Freitag. Jessica und ihr Verlobter Markus  gingen verliebt im Park spazieren. (küssten sich zwischendurch) Sie planten ihre Hochzeit und sprachen auch über den Junggesellen-Abschied. 

Am Samstagabend beim Junggesellenabschied im Partykeller von Jessicas bester Freundin Annabella: Die Freunde, die eingeladen waren sind alle gekommen. Auch Jessicas andere beste Freundin Diana. Alle waren in bester Feierlaune. Es wurde viel gelacht, getrunken und laute Musik gehört. Jessica und ihre Freunde hatten schon einige Drinks zuviel. Es wurde viel durcheinander getrunken. Nachts um zwölf wollte Jessica mit ihren Freundinnen auf ihre zukünftige Hochzeit mit Markus anstoßen. Doch bevor Jessica mit einem Glas Sekt anstoßen wollte, wurden ihr unbemerkt K.O.-Tropfen ins Glas geschüttet. Danach wurde Jessica schwindelig.


Jessica: Hey Leute. Mir geht’s gerade nicht gut und mir ist so übel von dem vielen Alkohol. Ich mach mich jetzt auf dem Heimweg.

Markus: Was?! willst du wirklich schon nach Hause? Die Party fängt doch gerade erst an. Okay. Schatz möchtest du, dass ich dich eben nach Hause begleite? Ich sorge dann dafür, dass du sicher nach Hause kommst.  

Jessica: Nein lass mal Markus. Die paar Meter nach Hause werde ich ja wohl noch schaffen. Wir habens doch wirklich nicht weit bis zu unserer Wohnung. Bleib ruhig noch.

Markus: Okay mein Häschen bis später. 

Erzähler: Jessika gab Markus noch einen flüchtigen Kuss und dann nahm sie ihr Fahrrad, um nach Hause zu radeln. Die  Wohnung von Markus und Jessica befand sich wirklich nur ein paar Straßenecken weiter. Als Jessica nach Hause fahren wollte, wurde sie angefahren. Sie landete im Krankenhaus und fiel ins Koma.  

Jessica wachte erst nach einem Monat wieder aus dem Koma auf und konnte sich an die letzte Party-Nacht nicht mehr erinnern. Sie konnte sich nur daran erinnern, dass sie und Markus heiraten wollten. Markus und ihre Freundinnen Annabella und Diana besuchten sie im Krankenhaus und freuten sich, dass Jessica wieder aus dem Koma erwacht ist. Einen Monat später konnte sie wieder entlassen werden.

Aber als Jessica wieder eine ganze Weile zu Hause war, merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Markus hatte plötzlich kaum noch Zeit für Jessica. Seine Ausreden waren, dass er viel zu tun im Büro hat und Überstunden machen muss. Jessica war nun öfters traurig und enttäuscht. Sie meinte, dass sich Markus in der letzten Zeit sehr verändert hätte und meinte noch, dass sie doch heiraten wollten und wann das wäre. Doch er meinte nur flüchtig, dass die Hochzeit verschoben werden müsste, weil er soviel im Büro zu tun hätte. An einem Freitagvormittag, als Markus noch auf der der Arbeit war, klingelte es an der Tür und als Jessica die Tür öffnete stand dort ihre Freundin Diana.


Jessica: Hallo Diana. Was für eine Überraschung.

Diana: Jessica ich muss dir unbedingt was erzählen. Das ist echt wichtig. Hast du gerade Zeit?

Jessica: Da hast du gerade Glück. Ich wollte gerade los zum Einkaufen. Aber das kann ich auch später machen. Wir haben ja auch noch Semesterferien. 

Als beide im Wohnzimmer waren.

Jessica: Was gibt es denn so Wichtiges?

Diana: Jessica Marcus betrügt dich. Ich habe schon öfters in der Uni beobachtet, dass  Markus ein Verhältnis mit Annabella hat.

Jessica: Was? Du musst dich irren. Das kann nicht sein. Oder doch? Markus verhält sich in letzter Zeit tatsächlich sehr komisch. 

Diana: Du kannst mir ruhig glauben. Ich sage die Wahrheit. Ich hatte vor einem Monat auf unserer Junggesellen-Abschieds-Party zufällig ein geheimes Gespräch zwischen Markus und Annabella mitbekommen. Du warst da schon weg. Ich war gerade auf dem Weg zur Toilette, da sah ich Markus und Annabella allein in einer Ecke stehen und da hörte ich, wie Markus zu Annabella sagte:


Markus: Endlich bin ich diese Klette los. Mein Plan hat wunderbar funktioniert. Die K.O. Tropfen haben bei ihr ziemlich schnell gewirkt.

Annabella: Genau und als sie auch noch besoffen Fahrrad gefahren ist, brauchte ich nur noch den Rest erledigen und sie mit meinem Auto überfahren. Jetzt können wir endlich für immer zusammen sein Markus.


Diana: Und dann hatten sie sich auch noch geküsst. Widerlich. Zuerst wollte ich das nicht wahrhaben, dachte, dass wäre nur in meiner Phantasie, weil ich schon zu besoffen war. Aber dann sah ich Markus nach der Uni immer öfter mit Annabella rumknutschen. Da warst du noch im Krankenhaus und hattest da im Koma gelegen.

Jessica: Oh nein! Das kann einfach nicht wahr sein. Diana, du du musst dich geirrt haben. Ich meine Jeder kann sich doch mal irren und vielleicht hast du nur Personen gesehen, die ihnen von weitem ähnlich sahen. 

Diana: Mensch Jessica. Ich lüg dich nicht an. Ich bin deine wahre Freundin. Ich habe auch ein Beweisfoto auf meinem Handy. Schau hier.

Jessica: Marcus ist so ein widerlicher Mistkerl. Oh man und deswegen seine ganzen Ausreden in letzter Zeit. Von wegen viel zu tun und Überstunden.                

Diana: Und vor zwei Tagen habe ich wieder ein heimliches Gespräch zwischen den Beiden belauscht. Ich hörte wie Markus zu Annabella sagte: 

Markus: Annabella unser Plan hat leider nicht funktioniert. Jessica ist ja schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nun müssen wir uns einen neuen Plan überlegen, wie wir Jessica aus dem Weg räumen.

Annabella: Uns wird schon noch das Richtige einfallen. Lass uns alles Weitere bei mir Zuhause weiter besprechen.

Diana: Ich dachte, ich höre wohl nicht richtig. Diese Monster!

Jessica: Oh man die Beiden wollen mich umbringen. Ich fass es nicht. Markus ist so ein fieses Schwein. Wir wollten doch heiraten und Annabella, dieses Miststück ist eine falsche Schlange.  (Jessica fängt an zu weinen)

Diana: (Nimmt Jessica tröstend in den Arm.) Das tut mir so leid. Aber weine nicht. Markus hat dich nicht verdient und Annabella schon gar nicht. Sei froh, dass ich dich noch gerade rechtzeitig gewarnt habe.

Jessica: Danke für Deine Warnung. Du bist wirklich eine wahre Freundin. 

Diana: Du musst ganz schnell von hier verschwinden. Du könntest so lange bei mir in der WG wohnen und dort untertauchen. Unsere ehemalige Mitbewohnerin, ist zum Glück gerade ausgezogen. Möchtest du solange bei mir wohnen?

Jessica: Ja Diana. Ich ziehe solange zu dir. Ich möchte keine Minute länger hier bei diesem Arschloch wohnen bleiben. Ich packe nur noch schnell meine wichtigsten Sachen  zusammen. 

     

Erzähler: Ein Jahr ist es nun her, dass Jessica zu ihrer Freundin Diana in die WG gezogen ist und sich bei ihr versteckt hat. Eines Tages verliebten sich die beiden Freundinnen sogar ineinander und dann machten sie zwei Jahre später eine gleichgeschlechtliche Hochzeit.  

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