10. Oktober 2017

Zeit

von Nora 

Schenk` mir mal bitte ein bisschen Zeit!

Ich habe das Gefühl, nie Zeit zu haben. Und dabei bräuchte ich doch Zeit, insbesondere momentan, da ich viele schöne Bilder malen möchte! Nicht lachen, schön sollten meine Bilder schon werden. Hätte ich nicht den Ansporn, schöne Bilder zu malen, bräuchte ich doch gar nicht erst anzufangen zu malen.

Stressen mich meinen nun anstehenden Kunstausstellungen, für die ich zu Hause, in meiner Freizeit, Bilder malen möchte? Ja, ich möchte Bilder in meiner nicht vorhandenen Freizeit malen, auch wenn ich es in Gedanken als „müssen“ betitele.

Es stört mich ungemein, ständig so viel Zeit für Ruhepausen zu benötigen. Ich bin leider überhaupt nicht mehr belastbar, schaffe es nur, fünf Stunden am Stück zu arbeiten, da ich danach jeden Tag sofort erst einmal eine Stunde Schlaf benötige. Und damit nicht genug: Nach zwei solcher Tage benötige ich erst einmal wieder Pause, einen Tag, an dem ich mich „von dem Stress dieser langen Arbeit“ erholen muss.

Dennoch möchte ich auch während der wenigen Zeit, die ich für mich für mich habe und frei für mich gestalten kann, auch zu Hause bei mir Bilder malen, obwohl ich beruflich Künstlerin bin, also schon während meiner Arbeitszeit male, da mich das Malen absolut erfüllt. Die Zeit, die ich mit Malen verbringe, scheinen all meine Probleme irrelevant, entfernt von mir zu sein.

Doch nicht nur das Abhandensein aller Probleme während des Malens gefällt mir so sehr, sehr gefällt mir auch das Ergebnis, wenn ich das fertige Bild in der Hand halte, und es meinen Vorstellungen in etwa entspricht.

Doch was stört mich denn nun daran, dass ich gefühlt ununterbrochen Ruhepausen dazwischenschalte(n muss)? – Ich glaube, ich würde gern jegliche Zeit, die existiert, nutzen. Und es stört mich, dass ich so viel Zeit verschlafe, also nicht so produktiv bin, wie ich es gern wäre. Es fällt mir schwer anzuerkennen, dass die Ruhephasen eben für diese Produktivität notwendig sind:

Ohne diese Ruhephasen bin ich müde, werde ich fahrig, undeutlich in der Aussprache und im Handeln, und es passieren mir Missgeschicke.

Ich glaube, ich sollte einfach meine Schlafpausen akzeptieren. Ich muss sie ja nicht anfangen zu lieben, doch sie gehören zu mir und sind nötig. Somit werde ich sie wohl oder übel tolerieren und ich freue mich über ihre Wirkung.

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