22. Juni 2016

Meine Heimat

von Gunda Breul
Meine Eltern sind meine Heimat. Ich, Gundi, wurde am 28. März 1971 um 8 Uhr 33 geboren. Bei der Geburt bekam ich zu wenig Sauerstoff. Als ich fünf Jahre alt war, hat die Epilepsie bei mir angefangen. Auch sonst war es nicht so einfach für mich. Und mit mir. Tagsüber schlief ich viel, nachts schrie ich. Und als ich älter war, musste meine Mutter mir immer alles hinterher räumen. Aber meine Mutter war keine, die mit mir rumgemeckert hat. Sie hat einfach die Sachen hinter mir her geräumt. 
Eure Gundi Breul
PS: Mein Vater hat immer sehr gut… sehr lecker gebacken.
PS: Eierpfannkuchen mit Kirschen.

15. Juni 2016

Mein schöner Urlaub in Thailand, „dem Land des Lächelns“

von Marco Nast

Ich habe einen schönen Urlaub mit meiner Schwester in Thailand verbracht.
Wir sind mit dem Taxi nach Harburg zum Bahnhof gefahren. Es war eine 6-Stunden-lange Fahrt mit dem Zug nach Frankfurt. Dort sind wir in unseren Flieger  A380 gestiegen, um  nach Bangkok zu fliegen. Es war ein ganz schön langer Flug nach Thailand. Aber es hat sich wirklich gelohnt. Zunächst hatten wir eine heftige Umstellung zu überwinden, denn das Wetter ist dort viel heißer, als bei uns. Auch das Essen ist eine ganz andere Kultur. Die Menschen sind dort sehr freundlich, sie haben immer ein Lächeln im Gesicht. Wir hatten unsere Residenz in einem schönem Hotel  in Bangkok für 2 Tage gehabt.  Daraufhin sind wir in ein kleines Propellerflugzeug gestiegen und sind in einem kleinem Buschflughafen gelandet, danach sind wir mit einer Fähre zur Insel Koh Samui gefahren. Dort wohnten wir in einem riesigen Bambusbungalow direkt am Strand.
Was sehr schade war, ist das meine Schwester  sich dort sehr erkältet hat und seitdem einen heftigen Husten hatte.
Was ich sehr toll an diesem Urlaub fand, ist das alles wunderbar geklappt hat und ich alles gut überstanden habe. Deswegen bin ich sehr froh, ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. 
Wir sind auch auf Elefanten geritten. Aber was der Hammer war, ist das der Machmut (der Führer) einfach abgesprungen ist und uns unserem Schicksal  überlassen hat, aber die Elefanten  kannten zum Glück den Heimweg und so sind wir auch wieder sicher zu unserem Zielort gekommen. Am 13. April wird dort der Jahresbeginn „Songkran“ gefeiert, dann ist dort auf den Straßen was los. Jeder der es kann, besorgt sich Wasserspritzpistolen und dann wird jeder der vorbei kommt nass gespritzt, es macht eine riesigen Spaß. Übrigens bin auch ich voll erwischt worden. Es gab aber keine Knallerei und das ist gut so. 

14. Juni 2016

Heimat

Von Nora 

Was ist Heimat? – Heimat ist ein Ort, an dem man sich rundum wohl fühlt. Heimat ist auch der Ort, an dem man sich geborgen fühlt, wo die Familie zusammen kommt. Heimat ist dort, wo man sich zurückziehen kann, und wo man jeden Stress der Außenwelt hinter sich lassen kann.
Ich habe zwei Orte, die ich Heimat nenne. So kenne ich auch zwei Familien, die ich als „meine Familie“ bezeichne: Natürlich bilden meine Eltern und meine Schwester meine Familie. Doch während der Zeit als Austauschschülern in den USA nahm mich auch meine Gastfamilie als ihre Tochter, Schwester bzw. Enkelin bei sich auf. Sie, sowie alle anderen Freunde dort, gaben mir somit das Gefühl einer neuen Heimat.
Doch das ist nicht alles: Jetzt habe ich in Heimfeld noch eine dritte Heimat gefunden: Die "Watte", das Café "WattenbergAcht" in der Wattenbergstraße Nr.8 in Heimfeld, wo ich jeden Freitag hingehe und einen vorbestellten „Für-Nora-Salat“ esse, gibt mir meine dritte Heimat. Was ich an der "Watte" so schätze, ist die gemütliche Atmosphäre und die Geborgenheit, die einen sofort umgibt, sobald man das Café betritt. Leider geht mein Freund nicht mit mir mit in die "Watte", da er prinzipiell Cafés ablehnt.
Dennoch gibt mir mein Freund selbst auch eine Heimat, meine vierte, die eigene Heimat – wir zwei wohnen zusammen, bestreiten die Wochenenden zusammen und durchleben alle Höhen und Tiefen gemeinsam. Alles natürlich mit einer gehörigen Portion Humor, die wir uns seit acht Jahren bewahrt haben.

Meine zweite Heimat Hamburg

Von Johannes Plomitzer

Manchmal fühle ich mich in Hamburg wohl und manchmal nicht. Wenn ich zum Beispiel morgens zur Arbeit gehe, fühle ich mich nicht so wohl. Das geht mir meistens auf den Keks. Aber wenn ich dann auf Arbeit bin, fühle ich mich doch wohl und schaffe meine Arbeit sehr gut, wenn ich nicht gerade müde bin und nicht gut geschlafen habe. Manchmal geht es mir auch echt scheiße. Für mich endet der Tag in der Woche erst gut, wenn ich im Bett liege. Dann beginnt meine Freizeit.
Freitags gehe ich meistens los und fahre nach Altona, mit dem Bus. Ich gucke mir im Media Markt Blue-Rays an und genieße meine Freizeit. Danach gehe ich noch was Essen und fahre zurück in die Wohngruppe. Der Tag ist dann auch schon wieder rum. Meistens schaue ich danach bis 2:00 Uhr  nachts Fernsehen. Am Wochenende treffe ich mich oft mit Holger, meinem freiwilligen Betreuer, es macht sehr viel Spaß mit ihm. Wir gehen Kaffee trinken und etwas essen. 
Und das Schönste ist, in drei Wochen bekomme ich endlich meinen neuen E-Rollstuhl. Er hat sogar eine Indoor-Stubenfunktion. Der Rollstuhl macht dann Stubengeschwindigkeit, also sehr langsam. Damit kann ich dann auch in der Wohnung fahren. Ein ganz tolles Gerät. Mein Vater holt mich dann eine Woche nach Hause und wir machen gemeinsam Fahrtraining mit dem neuen E-Rolli. Das Fahrtraining macht mein Vater. Wir werden jeden Abend bis 10 oder 11 Uhr unterwegs sein. Ich hoffe,  ich werde so gut trainieren, dass ich in der WG gut zu recht komme. Ich freue mich schon auf meinen neuen Rollstuhl.

Das Pflaster

Von Heinz Thomsen

Heute Nacht ist mir etwas Blödes passiert. Um 2 Uhr bin ich aufgewacht, weil ich aus dem Bett gefallen bin. Mit meiner Bettdecke bin ich auf dem Boden gelandet. Ich habe mich erschrocken und geschrien. Ein Pfleger ist gekommen und hat mir wieder ins Bett geholfen. Es hat aber gedauert, bis ich wieder einschlafen konnte.
Beim Aufstehen am nächsten Morgen habe ich gemerkt, dass ich mich am Mittelfinger verletzt habe. Es ist aber nicht so schlimm, dass ich zum Arzt gehen muss. Ich gehe nicht gerne zum Arzt. Ein Pflaster reicht aus. Und so kann ich den Leuten, die ich nicht mag, einfach mein schönes Pflaster zeigen.

1. Juni 2016

Gute Geister

von Lina Strothmann

Das Buch was ich gerade lese spielt in Südamerika in den 40ern  und 50ern des letzten Jahrhunderts. Hier haben die Schwarzen oft als Dienstmädchen in Familien Weißer gearbeitet. In dem Buch erzählen drei farbige Frauen von ihren verschiedenen Jobs. Häufig haben sich die Dienstmädchen mehr um die Kinder gekümmert, als ihre Mütter. Sie waren für die Kinder oft die richtige Mutter und werden oft auch Mama genannt. In einer kurzen Szene wird erzählt, dass ein Dienstmädchen ein Kind weckt und es zum 3. Geburtstag gratuliert und dann wird gemeinsam gefeiert. Die beiden sind nur zu zweit. Der eigentlichen Mutter war ein anderer Termin einfach wichtiger, als ein schönes Geburtstagsfrühstück mit ihrer Tochter.

Ganz ehrlich, dann müssen sie sich auch nicht wundern, dass ihre Kinder ein viel engeres Verhältnis zum Dienstmädchen haben, als zur leiblichen Mutter.