„Glück ist immer der Moment davor.“ Aha? – Nein, Glück kann jeder Moment sein! Man muss den Moment nur wahrnehmen. Sicher freut man sich auf einen schönen Moment und fühlt sich glücklich, diesen Moment erleben zu dürfen. Doch hat man nicht nur das Glück, diesen schönen Moment, der sich in Zukunft abspielen wird, zu erleben, sondern auch das Glück, jeden Moment bis dahin und auch die Momente danach zu erleben (wenn man dieses Glück auch hat und vorher nicht noch etwas Unvorhergesehenes, Negatives, passiert). Klar, die Momente direkt vor einem besonders schönen Ereignis, während denen man sich auf eben diesen Moment freut, scheinen voller Glück zu sein. Und insbesondere das Ereignis, auf welches man sich freut, bereitet einem Glücksgefühle.
Und doch sind es nicht die besonderen Momente des Lebens, die das Leben erst lebenswert machen. Es ist das Leben selbst, das man genießen und auch schätzen sollte, schätze ich.
Und genau das tue ich auch: Ich freue mich über die kleinsten Dinge des Lebens und erkenne sie auch als eben solche an. Wobei ich vielleicht auch besonderes Glück habe: So freue ich mich beispielsweise, wenn SüßA unser Bett macht, und insbesondere wenn er mich stupselt. Ich fühle mich glücklich, mit ihm zusammen zu sein, aber ich freue mich auch schon morgens über das Blubbern der Kaffeemaschine, das einen leckeren guten-Morgen-Kaffee verspricht. Meine morgendliche Freude geht weiter über die Tatsache, morgens abgeholt zu werden, …
Kann man das Hören des allmorgendlichen Blubberns der Kaffeemaschine denn als
Ach, ich bin einfach glücklich über alles, was ich aus meinem neuen Leben gemacht habe. Ich möchte hier gar nicht weiterschreiben, worüber ich mich genau freue und was mich alles glücklich macht, sondern brauche ich nur auf die Tatsache zu verweisen, dass ich mein gesamtes Leben nun viel bewusster wahrnehme und auch schätze. Ich freue mich, zu leben und sehe jeden Moment, den ich erleben darf, als Glück an. Wobei ich hierbei auch wieder sagen muss, dass ich mir das Glück auch selber mache: Ich fühle Glück, anderen Leuten eine Freude zu machen. Es ist mir besonderes Glück, glückliche Momente mit Menschen, die ich sehr schätze, zu erleben und gar zu teilen. So verstärkt sich mein Glück.
Ich höre oft Leute sagen: „Geld macht glücklich. Hätte ich viel Geld, könnte ich mir alles kaufen und wäre somit glücklich!“ Darauf kann ich nur erwidern: „Nein, Geld beruhigt nur, Geld macht mich nicht glücklich.“
Hätte ich die Möglichkeit, mir alles zu kaufen, was mir in den Sinn käme, ja, dann hätte ich zwar viele schöne Dinge, aber doch kein Glück: Glück ist für mich nichts Bezahlbares. Glück kann sowohl durch die Kunst erlebt werden, als auch durch das gemeinsame Erleben schöner Momente, wie durch gemeinsames Lachen. Freunde kann man nicht kaufen, zumindest keine „wahren Freunde“.
Was sind schöne Momente? Schöne Momente sind das Erleben von Glücksgefühlen. Diese kann man erleben, wenn man merkt, dass man selbst gemocht und geschätzt wird (insbesondere von Leuten, die einen hohen Stellenwert für einen selbst haben), oder auch dass man etwas erreicht und geschafft hat. Glücksgefühle kommen aber auch, wenn man etwas Schönes geschaffen hat, gerne zusammen. Seien das auch nur Belanglosigkeiten, wie das Kochen eines guten Gerichtes oder auch „nur“ das Aufräumen einer zuvor chaotischen Ecke. Oder eben große Dinge, wie das Schaffen eines gemeinsamen Kunstwerkes.
Verfolgt man gemeinsam das gleiche Ziel, und kommt diesem ein (kleines) Stück näher, ist dieser Teilerfolg Glück. Auch das Erreichen eines (scheinbar kleinen) Ziels, das Anstrengung kostete, bedeutet mir Glück.
Weiterhin zeugt es von besonderem
Glück für mich, einen Spaziergang in der Sonne bewerkstelligt zu haben. Ich
fühle mich absolut wohl, wenn die Sonne warm auf mein Gesicht scheint, während
ich einen Weg (gerne übersät mit vielen Treppenstufen) entlang gehe.