von Sarah Kamal
Oft
wird es so dargestellt, als wäre die Inklusion und Integration von Menschen mit
Behinderung in Deutschland kein Problem. Ich, als von einer Behinderung
betroffene Person, die auch viele Freunde mit ähnlichen Problemen hat, sehe das nicht so.
Was Arbeit betrifft werden Menschen mit Behinderung oft an die
Werkstatt verwiesen, egal ob es von der Art der Behinderung her passt, mal
abgesehen davon das dies nicht mit Inklusion zu tun hat, wo bleibt da die
Selbstbestimmung? Vielleicht möchte der Mensch ja nicht in die Behinderten-Werkstatt? Vielleicht möchte er ja eine Ausbildung machen oder sogar einen
Schul- oder gar einen Uni-Abschluss machen? Klar, nicht jeder mit einer
Behinderung schafft das auch, aber genau hierbei seid ihr gefragt, liebe
Betreuer, Lehrer, Therapeuten, Erzieher und Sozialpädagogen. Mit etwas Förderung
und vor allem Vertrauen in uns klappt das schon.
Der zweite Punkt betrifft das
Thema Wohnen. Mir wurde beispielsweise gesagt, ich sei nicht selbstständig genug, um alleine zu wohnen. Ja, wie soll ich es denn werden, wenn man mir keine Chance
dazu gibt? Natürlich bin ich nicht so fit im Haushalt wie gesunde junge
Menschen, aber wenn ich es wäre, bräuchte ich ja auch keine Betreuung.
Der dritte
Punkt ist: Warum machen es einem die Krankenkassen so schwer? Warum müssen
Menschen die offenkundig nicht ohne Rollstuhl leben können oder andere wichtige
Hilfsmitteln für ihren Alltag brauchen wie wild darum kämpfen? Unsere
Einschränkungen verschwinden nicht, nur weil wir unsere Hilfsmittel nicht
bekommen. Dann können wir eben nicht am Leben teilhaben, bleiben zuhause,
liegen da im Bett, weil wir da ja dann auch nichts weiter machen können und
gucken uns die Decke an. Ja, klar es muss gespart werden. Wie wäre es wenn ihr
nicht im sozialen Bereich sparen würdet?
Diese drei Punkte sind nur einige wenige
Aspekte, die mir jetzt in den Sinn kommen. Es gibt viele Punkte, zu denen ich mich
äußern könnte, denn die Basis für ein selbst bestimmtes Leben ist, meiner Meinung nach, Inklusion. Wenn ich, als behinderter Mensch, in meiner eigenen kleinen
Gesellschaft leben muss, habe ich ja auch kaum Möglichkeiten etwas selbst zu
bestimmen. Dazu gehören viele Bereiche des Lebens, Freizeit, soziale Teilhabe,
Bildung, Familiengründung und Heiraten. Außerdem ist Vertrauen ein großer
Aspekt. Erzählt uns also bitte nicht immer nur, was nicht möglich ist oder was
wir nicht können, sondern macht uns bitte Mut unseren Traum zu leben.