24. Februar 2023

Ein kleiner Reisebericht

 von Sarah Kamal

Eigentlich sollten Mama und ich ja schon längst wieder in unserem öden alten Hamburg sitzen ,aber heute am 8.2.2023 sitzen wir immer noch in der wunderschönen Stadt Barcelona fest. Naja fast ,eigentlich sitzen wir in Vic ,einer Art Vorort von Barcelona. Aber eineinhalbstündige Bahnfahrten und quakende kleine Männer haben uns nicht davon abhalten können ,der wunderschönen Stadt Barcelona einen Besuch abzustatten. Zu allererst waren wir im Barri gotic, dem gottischenViertel Barcelonas, bei dem es sehr zu empfehlen ist ,sich dort nicht ohne Reiseführer hinein zu wagen. Denn es gleicht einem Labyrinth ,in dem nur noch der Minotaurus fehlt ,der hinter der nächsten Ecke lauert. Das ist keinesfalls abwertend gemeint. Es war wundervoll, doch selbst ich hatte Mühe ,den Ausgang wieder zu finden und ich habe eigentlich ein gutes Gedächtnis. Unser nächstes Ziel war Montjuïc ,eine epische Festung ,wohl aus der Zeit der Inquisition ,die hoch oben auf einem Berg trohnt und einem einen wundervollen Blick über Barcelona und auf der anderen Seite übers Mittelmeer bietet. Um Mama eine Freude zu machen war ich mit ihr in einer Kirche namens Santa Maria del Mar und im Picasso-Museum. Ich wusste gar nicht ,dass Picasso aus Barcelona Kam oder dass er überhaupt Spanier war. Wieder etwas dazu gelernt. Zu guter Letzt waren Mama, mein Freund und ich auf einer wunderschönen Hafenrundfahrt, die sogar vom orientalischen Stubenhocker genossen wurde. Ja, er hat lustige Bilder und Videos gemacht. Naja und nun nach drei Wochen sind wir immer noch in Spanien ,im Zwangsurlaub, aber he man erlebt ja sonst nichts. Immerhin war in diesen drei Wochen, bis auf drei oder vier Tage ,strahlender Sonnenschein. 

Tja, was kann ich sonst noch berichten? Ach ja, Barcelona und Vic sind sehr behindertengerecht. Jeder Bürgersteig hat eine Abflachung, die Fahrstühle sind groß wie Paläste. Naja ,zumindest so groß ,dass zwei E-Rollis hinein können und jedes Restaurant hat Behindertentoiletten ,bei denen man nicht erst um Einlass betteln muss. Sogar getrennt in Männlein und Weiblein . Und die Menschen? Naja ,man kann nicht sagen ,dass die Spanier generell nett sind. Es gibt überall solche und solche. Aber he: immerhin sind wir mehrmals auf Leute gestoßen ,die für uns einen Umweg gemacht haben, um uns an unser Ziel zu bringen ,nachdem wir sie nach dem Weg gefragt haben. Die Menschen hier sind sehr hilfsbereit. Am besten an der Infrastruktur ,wie ich finde ,an allen Bahnhöfen sind Mitarbeiter der Bahn ,die man um Hilfe Bitten kann. Naja ,leider sprechen sie oft kein Englisch ,sondern nur Spanisch, aber irgendjemand hilft immer beim Übersetzen ,das finde ich wunderbar. Naja, das war schon eine Menge .Mehr zu erzählen gibt es erstmal nicht. Es meldet sich eure Sarah aus dem Zwangsurlaub in Spanien.

Gefühlsachterbahn und Gedankenkarussell

 von Lina Strothmann

Kurz bevor ich bei meiner Freundin anklopfte, schaue ich mich noch einmal an, in dem Spiegel des Fahrstuhls. Zufrieden nicke ich, schönes Kleid, schön geschminkt und meine Frisur sitzt auch perfekt. Jetzt kann die Party starten, die meine Freundin geben wird und von dir wir schon so lange sprachen. Einmal atme ich noch ein und aus, dann klingel ich. Sofort wird die Tür geöffnet.

„Hey Emma“, gerade kann ich mich noch halten, um nicht sofort in Ohnmacht zu fallen. Da steht doch tatsächlich Maik vor mir, der süße Typ aus der 10. Klasse, in den ich schon so lange verliebt bin. „Hey Maik, freut mich, dass du auch hier bist“ versuche ich so ruhig wie möglich zu sagen. Okay, benehme dich, sei ganz normal. Bleib locker, sage ich leise zu mir selbst. Sonst denkt Maik ja noch, ich bin total bescheuert. Leicht ist das nicht, wo mein Herz so rast, dass ich das Gefühl habe, es explodiert gleich.

Ich betrete die Party. Hier ist ja ganz schön was los, laute Musik und viele Gäste. „Hey Emma“, begrüßt mich meine Freundin Tanja. „Hey“ sage ich, ohne Maik aus den Augen zu lassen, ist der hübsch. Gerade als ich zu ihm gehen will, stellt sich Sandra neben ihn. Verdammt, was will nur diese blöde Tusse hier. Die soll bloß abhauen, aber natürlich macht sie das nicht. Nein, jetzt küssen sie sich auch noch. Am liebsten würde ich sie erwürgen. Was fällt der ein Maik zu küssen. Ich werde von hinten angetickt, wütend drehe ich mich um. „Was“ fauche ich wütend. “Sorry, ich wollte nur fragen, ob du mit mir tanzt? Ich starre ihn an, das ist ja der Wahnsinn, der sieht ja noch hübscher aus als Maik. Meine Gedanken rasen. „Ich bin Stefan“. „Emma“ sage ich und bin echt stolz, dass ich noch antworten kann. Bei solchen Jungs verschlägt es mir oft die Sprache. „Gern“ antworte ich und wir tanzen. Was für eine coole Party. Soll Maik doch machen, was er will. Ich bin so glücklich. 

Plötzlich sehe ich Kai, einen Typ aus meiner Klasse, der mich finster ansieht, weil er mich liebt und es ihm bestimmt nicht gefällt, dass ich mit einem anderen Jungen tanze. Mein schlechtes Gewissen beginnt sich zu steigern. Verdammt, was soll ich jetzt bloß machen, denke ich. Soweit ich denken kann, denn meine Gedanken fahren Achterbahn und meine Gefühle sind ein einziges Chaos.

19. Januar 2023

Glück, Stolz und Dankbarkeit

 von Nora

Was macht Dich glücklich? Worauf bist Du stolz? Für was bist Du dankbar?

Es ist ein tolles Gefühl, im Freistil arbeiten zu dürfen. Insbesondere in dem Moment, in dem man ein neues Kunstwerk erschaffen hat. Man wird für eine oft lange Arbeit belohnt, wenn man einem neuen Werk gegenüber steht. Es ist ein schönes Gefühl, wenn andere sich positiv zu diesem äußern. 

Doch mir ist nach dem Beenden eines Kunstwerkes Kritik sehr wichtig, sowohl positive als auch negative Kritik: Ich möchte beim diesem folgenden Kunstwerk nicht dieselben Fehler  die möglicherweise bei diesem entstanden sind – ich möchte mich verbessern. Daher ist es mir wichtig, Fehler auch als solche zu erkennen. Und das fällt mir oft schwer, ohne über das Kunstwerk gesprochen zu haben; mir fehlt die nötige Distanz.

Natürlich ist es angenehmer, hört man nur Positives und wie gut sein Kunstwerk doch gelungen sei. Das bringt mich jedoch nicht weiter und hilft mir nicht für die folgenden Kunstwerke. Nein, Kritik an sich ist nicht gleich gut, sie muss gut begründet und nachvollziehbar sein. Nur dann kann sie auch helfen und das Kunstwerk macht Dich glücklich. 


Glück, Stolz und Dankbarkeit

 von Lina Strothmann


Was macht dich glücklich? 

Ich bin glücklich, dass ich seit dem 23. August 2022 eine Nicht habe. Die Kleine heißt Matilda und ist sehr süß. Am letzten Freitag bin ich das zweite Mal alleine mit meiner Mutter und Matilda spazieren gewesen (2 Stunden). Das war sehr schön. Matilda ist die Tochter von meinem Bruder. Die kleine Familie wohnt sehr nah bei meinen Eltern. So können sie sich gegenseitig helfen. 


Worauf bist du stolz?

Stolz bin ich über die zwei Projekte, die wir bei "Meine Damen und Herren" machen. Das eine nennt sich "Boot Camp". Da hatten wir im Dezember drei Auftritte auf Kampnagel. Hier arbeiten wir mit vielen Theatergruppen aus verschiedenen Ländern und Städten zusammen. Ende Februar haben wir eine Gastspielreise in München. 

Bei dem zweiten Projekt "Welt ohne uns" haben wir Ende Mai/Anfang Juni ebenfalls ein Gastspiel in München. Im Klartext: Sie sind beide gut angekommen, weshalb wir Gastspielreisen haben. 


Wofür bist du dankbar?

Ich bin dankbar, dass ich hier bei Neue Mitte Altona in einer WG wohne. Und dass es so schön bei "Leben mit Behinderung Hamburg" ist.