von Sarah Kamal
Tja, das ist eine sehr gute Frage. Jeder kennt die Geschichte von Ibnizer Skortsch, der nur noch fürs Arbeiten und Geld horten lebte. Von seiner Gier zerfressen und sozial isoliert, blieben ihm nur drei Geister als Rettungsanker, welche ihm seine gegenwärtigen und seine vergangenen Fehler vor Augen hielten und ihm die Auswirkungen auf sein zukünftiges Leben. Aus Angst vor diesen düsteren Visionen änderte er sein Leben radikal.
Aber gar nicht so dumm die Geschichte. Wenn ich Millionärin wäre, dann müsste ich ja ein Workaholic sein, denn von nichts kommt nichts. Ich würde also nur noch arbeiten, hätte keine Zeit für Freunde und Familie und auch nicht mehr für mich alleine. Wahrscheinlich würde jeder, der so lebt, emotional erkalten. Man wäre ja nur noch gestresst und würde von Termin zu Termin rennen. Aber möchte man unendlich viel Zeit haben?
Naja, viel Zeit ist immer gut. Aber es kommt natürlich drauf an, wie man sie nutzt. Wenn ich nichts mit mir anzufangen weiß, nur rumhänge und nichts zu tun habe, kann ich auf extra Stunden gut verzichten. Es gibt nichts Schlimmeres als Zeit totschlagen zu müssen. Man hat am Ende des Tages das Gefühl, Steine geschleppt zu haben. Warum auch immer. Ich weiß auch nicht, warum Untersterblichkeit ein Menschheitstraum ist. Hat man unendlich viel Zeit, weiß man doch nichts mehr mit ihr anzufangen, da man irgendwann zwangsläufig schon alles gesehen, erlebt und erledigt hat.
Wenn ich alleine 1.000 Jahre werden würde, was hätte ich davon? Alle meine Lieben würden sterben. Ich wäre also allein und würde mich langweilen. Nicht wirklich erstrebenswert. Außerdem ist die Zeit, die wir auf Erden haben, doch gerade so wertvoll, weil sie begrenzt ist. Ihr versteht mich also: Ich möchte weder unendlich viel Geld noch unendlich viel Zeit haben.
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