von Sarah Kamal
Eigentlich wird ja im allgemeinen darunter die Teilhabe der behinderten Menschen an der Welt der normalos verstanden. Aber funktioniert das auch wirklich? Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte eines 12-jährigen Mädchens welches 2003 mit ihrer Mutter von Palästina nach Deutschland zog. Dieses Mädchen ging in die 6. Klasse, wurde bis dahin auf Arabisch beschult und leidet an einer angeborenen Muskelschwäche.
Dieses Mädchen wurde dann von der 6. in die 5. zurückversetzt, weil die Lehrer sie als zu schlecht befanden und als zu langsam. In der Schule wurde sie gemobbt. Der Sportunterricht war eine Katastrophe. So hat das Kind aufgrund der verlangsamten Reaktion, ausgelöst durch die Muskelschwäche, Angst vor harten Bällen. Ihre Mitschüler machten sich darüber lustig und fragten sie, ob sie die Bälle für Bomben hielt. Sie hatte auch keinen guten Gleichgewichtssinn und musste Geräteturnen an der Hand ihres Lehrers machen. Nach 2 Jahren kam diese Mädchen an die Schule Elfenwiese, einer Schule für Körperbehinderte.
So und jetzt kommt es: Dieses Mädchen war ich. Wie ich diese Entwicklung fand? Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Anderseits sollen behinderte Menschen natürlich Teil der normalen Gesellschaft sein und nicht in ihrer eigenen kleinen Welt leben. Aber dann ist auch auf diese Menschen einzugehen und dafür zu sorgen, dass sie alles so gut es geht mitmachen können.
Inklusion bedeutet ja nicht, dass man den behinderten Menschen in eine normale Klasse setzt und wenn er den Abschluss nicht schafft hat er Pech gehabt. Zumindest sollte es so nicht sein. Außerdem habe ich im Nachhinein gefunden, dass wir an der Förderschule nicht gefördert wurden. Jeder konnte das, was er konnte oder eben nicht. Wir waren vorsortiert in Oberstufe A, B und C. Oberstufe A sollten alle in die Werkstatt, Oberstufe B waren die Guten, die möglicherweise einen Abschluss an der weiterführenden Schule schaffen könnten und ab und zu, wenn die Lehrer Kandidaten hatten, die sie für fähig genug hielten, um eine Ausbildung am BBW zu machen, so gab es auch eine Oberstufe C. Aber wir wurden nicht gefördert, um dorthin gebracht zu werden. Würdet ihr beide Fälle als Inklusion betrachten?
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