20. November 2018
Herbstgeschichte
Von Nora
An einem stürmischen, kalten Herbstabend saß Laura alleine zu Hause. Der Regen prasselte an das Fenster und sie dachte an…
…das Trommeln der nervösen Finger von Maltes rechter Hand, der neben ihr während der Geschichtsklausur mit eben dieser Fingerbewegung die Zeit versuchte, totzuschlagen. Das gelang ihm natürlich nicht. Stattdessen schaffte er es, Laura so damit von der Klausur abzulenken und sie so zu nerven, dass sie Malte kurzerhand ihren doch sehr detaillierten Spickzettel zusteckte, nur damit er mit dem Ablenken durch das Klopfen endlich aufhörte!
Schließlich wusste Laura wortwörtlich, was sie auf dem Spicker geschrieben hatte. Nur das Geklopfe von Maltes Fingern störte sie ungemein! Es störte sie so sehr, dass sie sich nicht mehr konzentrieren konnte und keinen anderen Ausweg wusste, als Malte ihren (doch sehr guten!) Spicker zuzustecken, damit er endlich aufhörte, so laut klopfend über sie richtigen Jahreszahlen zu grübeln. Und es hat geklappt: Nun hörte er endlich damit auf! Da war es Laura auch egal, dass sie Malte bei der Klausur half, obwohl Malte der anführende Kopf der Truppe ihrer Mitschüler war, die sie immer als Streber versuchte bloß zu stellen. Solange er sie nur endlich in Ruhe die Geschichtsklausur beenden ließ! Und ja, das tat er nun. Und mehr noch: Malte strahlt richtig. Zunächst schaute er sie skeptisch an, fragend, ob sie ihm einen „fake Spicker“ gab, schließlich war er nicht wirklich nett zu Laura gewesen. Doch als ihm bewusst wurde, dass Laura von eben diesem Spicker auch abgeschrieben hatte, nahm er ihn doch bewundernd an. Und mehr noch, er schrieb zu jeder Frage, der auf dem Arbeitsbogen stand und das auch noch bis zum Pausenklingeln.
Die Geschichtsklausur war letzte Woche Montag gewesen. Als sie heute die Arbeiten zurück bekamen, erwähnte Herr Moss Malte sogar als eine „überraschende Ausnahme, als jemand, der Herrn Moss positiv überrascht habe.
Malte hatte in der Klausur so gut abgeschnitten, dass es ihm seine Halbjahres-Note und somit seine schulische Laufbahn noch rettete. Das ist Malte durchaus bewusst gewesen. Glücklich darüber, raunzte er Eva, die Laura in der Pause wieder barsch anraunzte, scharf an, warum sie sich über Laura so amüsieren würde, obwohl Laura doch so gut laufen könne?! Wenn das erneut vorkomme, wollte Malte nichts mehr mit Eva zu tun haben. Stattdessen freue er sich, wenn Laura mit ihm in derselben Gruppe im Basketball sei.
Das zu hören, produzierte ein breites Lächeln auf Lauras Gesicht: Sie ist zwar wirklich sehr schnell, doch kann sie leider nur sehr ungeschickt mit dem Basketball umgehen, warum sie immer in die schlechteste Basketballgruppe gewählt wird und dort spielen muss, was sich auch in Lauras Sportnote widerspiegelt, das einzige Fach, in dem sie doch Probleme hat. Doch nun scheint dieses Thema auch gegessen zu sein. Laura freut sich.
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