16. Juli 2024

Applaus, Applaus

 von Sarah Kamal

Wer würde dieses Gefühl nicht genießen, auf der Bühne zu stehen und sein Können zum Besten zu geben? Ich habe am 16.5 im Rahmen der Altonale einen Text über Inklusion vorgetragen und trotz einer großen Menschentraube, die gespannt an meinen und Dennis Lippen hingen, war ich, im Gegensatz zu ihm, überhaupt nicht aufgeregt und das völlig zurecht. Es gab nämlich überhaupt kein Grund aufgeregt zu sein, die Menschen waren begeistert, haben gejubelt und geklatscht. Diesen Beifall in Empfang zu nehmen war ein wunderbares Gefühl welches ich gar nicht beschreiben kann. So etwas erfüllt einen mit Stolz, Freude und Zufriedenheit. Es ist unendlich gut für das Selbstbewusstsein.

Der Applaus war aber auch nicht die einzige Anerkennung. Mich hatte während des Rundgang eine Frau angesprochen und sich für meinen Text bedankt, sie hat dann noch sehr interessierte Fragen über Tolle Worte gestellt, z.B.  wann wir uns treffen würden und ob wir die Texte alleine oder gemeinsam schreiben würden. Ich habe ihr dann erklärt das uns Themen vorgeschlagen werden, an denen wir uns aber nicht unbedingt richten müssen jeder schreibt was er will und so wie er es kann. Dieses Gespräch hat mir aber auch ein starkes Gefühl von Selbstbestätigung gegeben. Stellt euch vor ihr trägt etwas vor, führt was auf, spielt ein Instrument, singt ein Lied, schreibt ein Buch oder hebt euch beruflich hervor und nach dem geernteten Applaus, werdet ihr in eurem Können noch explizit gelobt? Wie würdet ihr euch fühlen? Ich jedenfalls will mehr Applaus, mehr Lob und mehr Bestätigung. Mmmmeeehhhrrr!

Aber wo her bekomme ich das als Mensch mit Behinderung, der auf die Organisation solcher Veranstaltungen durch Tolle Worte angewiesen ist? Kann ich mich auch selbst bei solchen Veranstaltungen bewerben? Bitte sagt es mir, denn ich brauche mmmmeeeeehhhhrrrr!


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