Tja, wo möchte ich gerne wohnen? Das ist eine gute Frage. Wie wäre es mit einem Haus am Meer, in den Bergen oder im Wald? Auf jeden Fall in einem warmen Land, umgeben von vielen Menschen, sodass ich nicht einsam bin und es sollte entweder über einen Fahrstuhl verfügen oder sich im Erdgeschoss befinden. Auch ein Garten wäre nicht schlecht, da grast dann meine Meerschweinchen-Herde.
Doch die Realität sieht leider anders aus. Ich wohne mit meiner Mutter in einer Sozialwohnung in Hamburg Wilhelmsburg. Diese Wohnung befindet sich im Dachgeschoss und verfügt über keinen Fahrstuhl. Ich empfinde das aufgrund meiner Muskelschwäche als Problem und würde gerne ins betreute Wohnen ziehen. Doch wie so vieles im Leben ist auch dies mit Hürden verbunden.
Ich habe einen Partner, der gesund ist und mir wird immer wieder gesagt, das wir nicht zusammen ins betreute Wohnen ziehen können. Ich frage mich nur: Warum? Klar, er ist gesund und braucht keine Hilfe, doch er kann ja nicht alles machen: den Haushalt bewältigen, arbeiten und Geld verdienen, falls irgendwann vorhanden die Kinder pflegen und zusätzlich mich. Klar, brauch ich nicht zu viel Hilfe wie andere, doch ist es doch etwas anderes, ob einmal die Woche ein Betreuer kommt, einmal die Haushaltshilfe und zweimal der Pflegedienst oder ob man im Apartment-Wohnen immer jemanden ansprechen kann.
Mir wurde mal gesagt, ich sei nicht selbständig genug, um alleine zu wohnen. Ich kenne aber auch Leute, die es auch nicht 100 Pro sind, was auch klar ist, denn sonst müssten sie ja nicht ins betreute Wohnen. Doch wieso ist es da möglich Sonderregelungen zu finden und bei mir nicht?
Was ich damit sagen will: man kann Menschen nicht in Schubladen stecken und Behinderte schon gar nicht. Gerade auf uns muss individuell eingegangen werden, sei es im Bereich Wohnen, Arbeit, Familie oder Freizeit, und Betreuungspersonen sollten genau dies ermöglichen oder es zumindest versuchen.
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