von Marco Nast
Ich habe eine neue Brieffreundin durch meine Mutter kennen gelernt. Es ist sehr schön, mit dieser Frau zu kommunizieren.
Sie schreibt, sie hat einen Sohn der in Paraguay lebt und eine Eingeborene geheiratet hat.
Sie betreiben dort eine Granja. Eine Granja soll eine intensivere Bewirtschaftung, als eine Estanzia sein. Er baut dort mit seiner Familie eine Existenz auf. Sie schreibt, sie war dort über neun Wochen im Jahre 2002. Sie hatte dort ein interessantes Erlebnis gehabt. Gleich in der ersten Woche brachte ihr ein Campesino ein Tierbaby.
Keiner wusste, was für ein Tierbaby dieses war. Sie haben es aufgezogen und eines Tages packte es ihr Sohn in einen Käfig und stellte es in der nahen Stadt den Veterinären an der Uni vor. Sie drehten und wendeten das Kerlchen interessiert länger als eine halbe Stunde umher. Sie konnten sich nicht erklären, was es für ein Tier wäre. Sie fanden immer weitere interessante Neuheiten an diesem Tier. Und später auf der Heimreise nach Deutschland wusste der Sohn von einem kleinen Zoo mitten im Urwald, wo einheimische Wildtiere in sympathischer Weise gehalten werden. Der Zoodirektor stellte fest, dass der Aguarani eine Fuchsart sei. Der kleine Zögling konnte dort dann auch bleiben.
Ihr Sohn schrieb in diesem Jahr, das ein Meister Luiz Saran, ein gebürtiger Ungar das Programm „Sanidos de la Tierra“ (Töne der Erde) vorantreibt. Aus vielen Ländern wurden Instrumente gespendet, allein aus Deutschland mehr als dreißig Geigen. Dadurch bekommen viele Indianerkinder die Möglichkeit mitzumusizieren. Eine Gruppe von vielen Kindern hatten einen Auftritt, aber mitten auf der Fahrt brannte ihr Bus aus. Und trotzdem traten sie fünf Tage später wieder auf. Alle waren begeistert und weinten. Ein kleines Mädchen stand auf und fragte: „Was gibt es da zu weinen?“ Die Musik war doch nicht in unseren Geigen.
Ich finde diese Berichte von meiner Brieffreundin sehr ansprechend und rührend.
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