Der Hang – voller Margeriten, ein herrlicher Anblick von unschuldigen Blumen. Ich laufe, barfuß, über den saftigen Rasen, der auch voller Blumen ist und höre neben mir meine Freundin kichern.
Achtend, auf keine Biene zu treten, setze ich vorsichtig
einen Fuß vor den anderen. Doch – aua! – trotz meines – wie ich finde
vorsichtigen Aussparens jeder Blume unter meinem Fuß – spüre ich einen
stechenden Schmerz unter der Fußsohle.
Eine Biene (nein, eine Wespe, es war doch bestimmt eine
Wespe, diese fiesen und aggressiven Wespen, die nichts Besseres zu tun haben,
als nichts-ahnende BarfußläuferInnen zu massakrieren) zerstach mir meinen so
unschuldigen Fuß.
Hat Unschuld etwas mit Schule zu tun? Das heißt doch,
dass mein Fuß gar nicht in die Schule gehen darf, da er sonst nicht mehr unschuldig
ist, oder?! – Wenn mein Fuß nicht mehr in der Schule ist, wird er doch bestimmt
nicht mehr gestochen werden, da er nicht mehr un-Schul-dig ist, oder?!
Genau: Das ist der
„Lohn“ für mein ständiges Dasein in der Schule, mein Fuß ist so nicht mehr unschuldig,
er war ja jeden Tag in der Schule!
Also sollte ich mich ab heute allen Regeln widersetzen
und nicht mehr in die Schule gehen. Ich will ja un-Schul-dig werden, um nicht
mehr von bösen, hinterhältigen Wespen gestochen zu werden! Immerhin lernte ich
(wenn auch in der Schule), dass derjenige gut sei, der un_Schul-dig ist.
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