von Sarah Kamal
Der Wecker klingelte, doch Jana drehte sich nur auf die Seite. "Mhmmm", grummelte sie. Doch das penetrante Ding wollte einfach nicht aufhören zu klingeln. Sie stand also auf und zog sich an, dann saß sie am Frühstückstisch. "Gott, habe ich wieder Lust dahin zu gehen", dachte sie. Sie schleppte sich durch die Stadt zur Uni, da saß sie nun wieder gelangweilt in ihrer Jura Vorlesung. Die Worte des Professors zogen sich wie ein Lindwurm durch ihre Ohren, diese Paragraphen. Wann würde er endlich seinen Vortrag beenden und einfach mal still sein? Irgendwann war er dann fertig, doch für Jana fühlte es sich an als wäre ein Millennium vergangen.
Am Nachmittag traf sie sich mit ihrer Freundin und klagte sich bei ihr aus. "Exmatrikuliere dich doch endlich, wenn es dir keinen Spaß macht. Lebe endlich deinen Traum. Ich habe es dir doch schon so oft gesagt!" - "Aber das geht doch nicht, Eva, mein Vater, er wird so enttäuscht sein." - "Du quälst dich aber in deinem Jurastudium und nicht dein Vater. Der ist über 70 und hat sein Berufsleben hinter sich." Dem Rat ihrer Freundin folgend fasste sie sich ein Herz und teilte ihrem Vater ihre Entscheidung mit.
"Du hast was?", schrie er sie erbost an. "Ich habe mich exmatrikuliert", sagte sie. Ihr Vater war sichtlich sauer. "Warum hast du das getan?", wollte er wissen. "Weil ich mich tödlich gelangweilt habe", antwortete sie. "Und was willst du jetzt machen?", wollte er wissen. Bevor sie ihm antworten konnte, mischte sich ihre Mutter ein und sagte: "Na, sie studiert Kunst, das passt doch sowieso viel besser zu ihr." Oh, nein. Gott, wieso sollte ich Kunst studieren? Das ist ja noch langweiliger als Jura. Da hätte ich ja gar keine Lust drauf. - "Das wäre doch toll, Liebes. Das wolltest du doch schon immer machen. Du sollst dich gleich morgen einschreiben." - "Nein, Mama. Das werde ich nicht machen", sagte Jana. - "Wieso?" - "Weil ich kein Kunst studieren möchte." - "Du möchtest kein Jura studieren und keine Kunst studieren. Was möchtest du denn?" - "Ich werde Schriftstellerin und Übersetzerin werden. Ich werde in fremde Länder reisen und den Menschen in Deutschland über die Umstände in von Katastrophen gebeutelten Ländern berichten und wie wir ihnen helfen können. Das ist mein Traum."
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