28. März 2008

„Vereinsamst Du mir auch nicht?!"


von Nora 

Darauf muss ich ganz bestimmt sagen: „Nein, Eli, ich vereinsame (Dir) ganz bestimmt nicht!" Wobei „Eli" meine Mutter ist. Und die hat ständig Angst, ihre kleine Tochter Nora könnte ihr vereinsamen! Immerhin wohnt die ja ganz alleine, nicht in einer WG oder so, und dann arbeitet sie noch nicht einmal!

Gut, ich muss schon zugeben, dass ich mich schon wirklich freue, wenn ich anfangen werde zu arbeiten. Ich werde (erst) im kommenden Juli mit meiner Arbeit beginnen, in der Elbewerkstatt4. Stimmt, es handelt sich hierbei um eine Behindertenwerkstatt, um eine WfbM, um eine Werkstatt für behinderte Menschen. An sich denke ich schon, eigentlich „mehr" zu können. Wenn man sich beispielsweise meine mathematischen Fähigkeiten anschaut, dann kann man ganz schön erstaunt sein. Ich wurde auch gerade erst gefragt, wieso ich denn in einer Behindertenwerkstatt arbeiten würde und nicht auf dem freien Markt?! In diesem Moment wusste ich auch nicht so recht die Antwort, doch nun hatte mich mein Vater darauf hinweisen müssen, dass mir mein Gedächtnis einen großen Strich durch die Rechnung macht. So hatte ich ihm etwas erzählt, was ich ihm (anscheinend) schon kurz zuvor erzählt hatte, weiß aber überhaupt nichts mehr davon. Aber der Grund, warum ich mich auf die Arbeit freue, ist vor allem, dass ich da unter Menschen kommen werde.

Gut, ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mich momentan häufig Sonntag mit Freunden Harburger Bolero treffe, da ich da so gern hingehe. Dementsprechend kannst Du, Eli, Deine Bedenken gern wieder abstellen – Ich vereinsame hier nicht! Und die, mit denen ich im Bolero war, sind noch nicht einmal meine einzigen Freunde!
Aber ich denke, vielleicht sollte ich meine Freunde besser warnen?! – Immerhin besteht ja eventuell die Möglichkeit, dass meine Einsamkeit ansteckend ist...

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