von Stefanie Thies
Die ersten Sonnenstrahlen reißen mich aus meinen Träumen. Ach schon wieder morgens, aber ein schöner Morgen. Blauer Himmel und die Vögel zwitschern! Frühling!
Ich watschle aus meinem Schlafgemach Richtung Frühstücksbuffet.
Nicht dass das nun super interessant wäre. Es ist immer derselbe Fraß, den die Zoowärter uns auftischen. In freier Wildbahn könnte ich mir mein Frühstück selber aussuchen, aber so ist es ja auch bequem. Oh nee die olle Henriette ist auch schon wach. Da nehme ich doch lieber erst mal ein Gut-Morgen-Bad im Ententeich.
Im selben Moment öffnen sich auch die Eingangstore des Zoos und die ersten Besucher strömen rein. Ha da pose ich mal ein Fotografen. Da sahne ich bestimmt noch ein paar Leckerlis ab! Meine Schokoladenseite ist eh die Linke, weil da mein Gefieder am besten glänzt.
So nun reicht es aber mit dem Rumgepose. Nun wird erst mal abgetaucht. Ach da fällt mir das tolle Lied ein, was die Menschen erfunden haben „Köpfchen in das Wasser, Schwänze in die Höh’!“ Ach auf dieses Rumgeplansche habe ich auch kein Bock mehr. Nun muss erst mal mein super cooles Gefieder in der Sonne trocknen.
Also ab auf die Sonnenwiese zum Abchillen. Dort sitzen auch die coolen Ententypen an denen ich aber mit meiner besten Freundin vorbei laufe. Wenn die Jungs auf ein andern hocken, dann benehmen die sich eh doof – Männer halt!
Die Jungs gucken uns natürlich hinterher, weil wir ja eh die geilsten Enten hier im Zoo sind. Das nervige Signal für das Mittagessen ertönt. Eigentlich habe ich noch gar kein Hunger, weil ich durchs Posen für die Fotos ganz viele Leckerlis abgesahnt habe. In der Zeit wo sich die anderen den Magen voll schlagen, mach ich meinen Mittagsschlaf!
Plötzlich weckt mich meine beste Freundin; „Die Feuerwehr ist da“, schreit sie mir ins Ohr. Ich bleibe liegen und gucke nach links und rechts und verstehe gar nicht warum sie so aufgeregt ist.
Aber dann guck ich noch mal was los ist. Nun habe ich begriffe was hier abgeht. Die Feuerwehr ist da, für ihre alljährliche Übung im Zoo. Endlich mal was interessantes. Wir machen es und bequem auf der Sonnenbank und beobachten das Spektakel. Als die Feuerwehr wieder abzieht, ist auch schon Abendbrotzeit. Oh man oh man nun habe ich aber auch ordentlich Kohldampf. Natürlich gibt es den langweiligen Fraß wie immer, aber der Hunger treibt es hinein. Nun bin ich so voll gefressen, dass ich mich schon ins Bett gebe. An Bewegung ist jetzt eh nicht mehr zu denken.
Das war ein Tag im Leben einer Ente im Zoo.
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