von Lina Strothmann
„Aufräumen! Hör zu, Ben, du räumst jetzt sofort diesen Saustall hier auf! Hast du mich gehört?“
Martina stand mit ihrem 5jährigen Sohn in dessen Kinderzimmer, das wirklich nicht sehr schön aussah. Spielzeug, Bagger, Kuscheltiere, Lego und Playmobilfiguren lagen so zerstreut auf dem Boden, dass er nicht mehr sichtbar war. In seinem Bett hatte Ben Fanta ausgekippt, die jetzt auf den neuen Teppich tropfte - pitsch, pitsch, pitsch...
„Hast du nicht gehört?! Mach sofort sauber!“
Mit den Händen in den Hosentaschen blickte Ben seine Mutter an.
„Mama, mach deinen Scheiß doch alleine, du blöde Ziege!“. Mit diesen Worten schlenderte er aus dem Zimmer.
Erstarrt und mit offenem Mund sah Martina ihrem Sohn nach. Woher kannte er diese schlimmen Worte?
Am nächsten Morgen erzählte Martina Bens Erzieherin, was geschehen war.
„Ach“, meinte die. „Machen Sie sich mal nicht so viele Gedanken. In dem Alter sind die Kinder so. Das bessert sich, glauben Sie mir.“
Weil Martina so müde war, schlief sie auf enem Kindergartenstuhl ein. Als sie erwachte, schaute sie leise zu Bens Gruppe herein.
„Hey, Du Blödmann, was willst du? Hau doch ab!“
„Selber Blödmann! Du bist echt ein Vollidiot!“
Martina wäre fast in Ohnmacht gefallen. Die Gruppe saß in einem Kreis und die Kinder starrten mucksmäuschenstill auf zwei große Jungs, um die 18 Jahre, die sich mit Bier in der Hand umkreisten und für die Kleinen Theater spielten.
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