9. Juli 2009

Wird Barierefreiheit durch Fahrstühle wirklich unterstützt?

von Steffanie Thies

Die dramatischen U und S Bahn – Fahrten nach funktionierenden Fahrstühlen in Hamburg zeigen immer wieder wie schwierig es für Rollifahrer ist, sich fort zu bewegen. Davon können nicht nur die Rollifahrer ein Lied singen, sondern auch die Mütter mit ihren Kinderwagen.


Nehmen wir einfach mal ein Beispiel aus unserem Alltag.
Morgens wenn ich aufwache und weiß, heut Nachmittag ist das Treffen der Schreibwerkstatt von Leben mit Behinderung Hamburg, fangen meine Knie an zu zittern, aus Angst, dass die Fahrstühle mal wieder auf dem Heimweg ihren Dienst verweigern.
Was nun? Da steht man vor einem dunklen Fahrstuhl, der nicht fährt und die Rolltreppe ist zu schmal. Also ab nach draußen in den strömenden Regen und auf den Bus warten. Die Passanten sind wie immer genervt, dass man die Rampe des Busses erst einmal ausfahren muss und sie Platz machen müssen.
Ein paar Busstationen weiter ist dann auch endlich eine U-Bahnstation mit Fahrstuhl. Die Spannung steigt wie Sau, ob dieser Fahrstuhl funktioniert. 

Glücklicherweise geht doch mal etwas beim HVV und man ist oben an der Plattform angelangt. Natürlich ist es eine U-Bahn, dabei müssten wir eigentlich in die S Bahn. Na GROßARTIG – also erst einmal Richtung Hauptbahnhof und das Bangen geht wieder los, ob dort der Fahrstuhl geht.

Beim Hauptbahnhof geht natürlich alles reibungslos. Was sonst – Central Station eben!


Endlich – wir sitzen in der richtigen S Bahn Richtung Heimat. Eigentlich könnte man sich nun entspannt zurück lehnen und den Joghurt genießen, doch da kommt auch schon der S-Bahnfahrer und informiert uns über den defekten Fahrstuhl in Allermöhe. Ich glaub mein Schwein pfeift, das darf doch nicht wahr sein. Nun gut, aufregen bringt auch nichts, außer einem hohen Blutdruck.
Eine Station weiter nach Nettelnburg, wo der Fahrstuhl GOTT SEI DANK fahrtüchtig ist. Organisatorischerweise hat Nettelnburg ein großes Busnetzwerk, doch die Organisation scheint ab 20 Uhr zu schwanken.
VERDAMMTE ACHST – 15 Minuten im strömenden Regen auf den blöden Bus warten. Nach über einer Stunde Heimfahrt hab ich gar keinen Bock mehr und will nur noch genervt in mein Zimmer.


Vielen Dank lieber HVV für diese „angenehme“ Heimfahrt!

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