30. November 2010

Wie war es für mich ein Fotomodell zu sein?

von Marco Nast
Ich habe mich sehr gefreut auf diesem Fotomodeshooting gewesen zu sein.

Was aber wirklich merkwürdig war, war die Tatsache, dass ich mich dafür heftig mit brauner Farbe schminken musste. Selbst im Spiegel habe ich mich gar nicht wieder erkannt, das war für mich ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich war mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt noch der gute, alte Marco war oder nicht.

Ich hoffe sehr, dass mit meinen Fotos auch etwas angefangen werden kann.

Vielleicht werde ich damit noch irgendwann den Durchbruch in die große Welt der Stars schaffen, so dass ich meine Vergangenheit als Problemfall einwenig vergessen kann.

Es wäre schön, wenn ich diese Fotos auch an irgendeine Agentur verkaufen könnte um meine finanzielle Unabhängigkeit auszubauen, um gar nicht mehr arbeiten zu müssen, denn ich habe mir sagen lassen, dass Arbeiten als solches überhaupt nicht gesund sein soll, denn es macht einfach einsam und trägt überhaupt nicht zur Erhaltung des Seelenfriedens bei. Interessant war für mich aber die Sache, dass es doch tatsächlich Leute gab, die meine Erscheinung als angenehm empfunden haben, obwohl ich in sehr beknackten Klamotten herumgelaufen bin und in Schuhen die mir viel zu klein waren.

Was ich aber gut fand, war die Tatsache, dass mich Noras Eltern doch tatsächlich wieder zum vereinbarten Zeitpunkt abgeholt haben und meine Eltern sich doch tatsächlich gefreut haben mich wieder zu sehen, obwohl ich doch irgendwie gar nicht mehr der alte Marco war, für den ich mich sonst so hielt.

Kurzum es war schon ein merkwürdiges Erlebnis für mich dabei zu sein und ich weiß immer noch nicht, ob es mein Leben nun bereichert hat, oder nicht.

Es war aber schon beeindruckend zu sehen, was die Leute von der Schreibwerkstatt alles für uns „Problemfälle“ so auf die Beine stellen.

Es ist auch eine tolle Sache, dass Frank Nestler und Sylvia Heinlein so viel unternehmen, um uns bei unserer Rehabilitation zu unterstützen.

Ich finde dies sollte auf jeden Fall ordentlich honoriert werden, zumal die beiden ihren Job ja freiwillig und ehrenamtlich ausführen.

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