von Nora
„Nun
komm` endlich mal zur Sache!“, sagt Anton und will gerade weitergehen, als Eva
ihn am Arm packt und sich genervt die störende Haarsträhne aus dem Gesicht
pustet. Dabei ist es doch gar nicht so kompliziert! Anton will nur die Zeit mit
Eva hier und jetzt genießen. Eva muss das einfach mal verstehen, dass Anton
planlos weitergehen will, nur um neben Eva gehen zu können.
„Die
Sonne scheint so herrlich warm aufs Gesicht, merkst Du das nicht, Eva?“, fragt
er sie mit einem kritischen Blick auf den Arm, der ihn fest hält.
„Anton,
Du hast auch nur Luftschlösser im Kopf. Lebe mal in der Realität. Ja, die Sonne
scheint warm, auch aufs Gesicht. Doch Du willst schließlich bei Elke und Toni
noch ankommen. Und um das zu erreichen, musst Du zügiger gehen und nicht nur in
die Luft starren, um die Sonne im Gesicht zu genießen.
„Dass
ich die Wärme im Gesicht genieße, hat nichts mit Luftschlössern zu tun, sondern
mit der Tatsache, dass es ein wunderschöner Moment ist, neben Dir hier lang zu
gehen, da stört mich auch der Verkehrslärm der Straße neben uns nicht. Ist es
nicht schön, hier zusammen zu sein, Eva?!“
Da
hält Eva inne: Wie oft hat sie schon die Möglichkeit, bei Anton zu sein?! Und
ja, Anton hat Recht: In der letzten Zeit nahm sie sich viel zu wenig Zeit, um
eben diese kleinen Augenblicke zu genießen, Augenblicke, die ihr so unendlich
viel geben, Augenblicke, die sie mit Anton zusammen ist. Wie viele solche
Momente hat sie schon vergeudet? Denn was sonst macht man mit einem solchen
Moment, als ihn zu vergeuden, wenn man ihn nicht gerade genießt, sondern
`einfach nur lebt`? Und ja, jede Sekunde, die sie mit Anton zusammen ist, ist
so unbeschreiblich wertvoll und sollte möglichst auch voll ausgekostet werden.
Eva
bleibt mit einem Mal stehen, lässt sich die Sonne aufs Gesicht scheinen und
fragt Anton: „Ist noch Platz für eine Mitbewohnerin in Deinem Luftschloss?!
Lass mich doch mit Dir dort einziehen, Elke und Toni werden morgen auch noch da
sein…“
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