Lieber Herbst!
von Nora
Moment, „lieber“?! Ich weiß ja nicht… Ich finde Dich nicht lieb, im
Gegenteil: Mit Dir stirbt das Leben der Umgebung, so scheint es mir zumindest
zu sein. Und daher bist Du alles andere als „lieb“. Kaum bist Du da, verabschieden
sich alle Blätter von den Bäumen, es wird grau und düster. Und je länger Du
hier bist, desto kälter wird es.
Was hast Du gegen die Vögel?! – Du musst ihnen irgendetwas angetan haben,
das sie Dir wirklich übel nehmen: Vögel vergessen ja nicht so schnell.
Kaum kündigst Du Dich an, fliehen sie in Scharen vor Dir davon. Und nicht
nur den Vögeln ergeht es sichtbar schlecht mit Deinem Eintreffen: Fast jedes
zweite Tier erstarrt.
Ich kann das durchaus verstehen: Auch ich bin nicht mehr ganz so positiv
gelaunt. Zwar werde ich nicht so mürrisch, wie es den meisten meiner
Mitmenschen ergeht, doch fehlt auch mir der Sonnenstrahl. Und mein eigenes Strahlen
verliert an Strahlkraft, die im Sommer immer sehr präsent ist. Das Gute an
Deinem Auftreten ist lediglich die Tatsache, dass Du nur für eine gewisse Weile
bleibst, bevor es wieder leuchtend weiß
und danach auch wieder wärmer wird, dass das Leben nach einer gewissen Zeit
wieder zurück ist.
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