von Marco Nast
Lena war müde. Den ganzen Tag hatte sie in Ihrem kleinen Imbiss für die Hafenarbeiter Würste gebraten und Pommes Frites zubereitet. Jetzt wollte sie endlich nach Hause gehen.
Aber da kam noch ein Kunde. Er lächelte Lena an und sagte etwas sehr ungewöhnliches, Er offenbarte Ihr nämlich, dass er wahrscheinlich Ihr Sohn sei.
Lena konnte sich gar nicht vorstellen, wie das denn möglich sei, zumal sie schon seit langer Zeit Ihr Dasein als Single gefristet hat. Sie hatte ja früher in Ihren „jungen und wilden Jahren ein Kind geboren, sie war gerade sechzehn Jahre alt geworden.
Ihre Eltern waren zuerst schockiert und haben sie dann überredet das Kind nach der Geburt zur Adoption freizugeben. Später als Lena dann reifer war hatte sie Skrupel bekommen, ob diese Entscheidung denn die richtige Lösung war. Sie hat alles versucht um Ihren Sohn ausfindig zu machen. Sie lebte damals in der ehemaligen DDR und da war die rechtliche Situation noch viel schwieriger als heute Auskünfte zu bekommen.
Und jetzt soll ihr eigener Sohn vor ihr stehen, sie konnte es zunächst nicht fassen und gar nicht glauben. Daraufhin hat sie sofort ihre Pommesbude geschlossen und wollte noch den Abend gemeinsam mit ihrem vermeintlichen Sohn verbringen um herauszubekommen, ob es wirklich ihr eigener Sohn sein sollte, bevor sie in eine unbegründete Euphorie verfällt.
An diesem Abend stellte sich heraus, dass es doch gar nicht Ihr eigener Sohn sei.
Lena öffnete am folgenden Tag wieder ihre Pommesbude.
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